Chronischer Salzmangel

Über die Wichtigkeit der Elektrolyte und vor allem von Salz haben wir schon öfters berichtet. Aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen zeigen die besonderen, negativen medizinischen Auswirkungen eines chronischen Salzmangels.
Autor: Dr. Volker Zitzmann
Lesezeit: 4 Minuten
Über die Wichtigkeit der Elektrolyte und vor allem von Salz haben wir schon öfters berichtet. Aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen zeigen die besonderen, negativen medizinischen Auswirkungen eines chronischen Salzmangels. Salzmangel ist die häufigste Elektrolytstörung beim Menschen (2). Gerade wer viel Stress hat, viel arbeitet, ältere Menschen und Sportler, die mit dem Schweiß viel Salz verlieren, sind besonders gefährdet.  Salzmangel führt zu einer Verlangsamung der Nervenleitgeschwindigkeit. Nervenimpulse werden ja schließlich durch Natrium geleitet. Nervenprobleme, Stressgefühl, Nervenschmerzen oder Taubheitsgefühle können durch Salzmangel verstärkt werden (1).  Ohne Natrium keine Nervenleitung:
(Herkunft: Link unter Nr. 6)
Salzmangel führt zu vermehrter Osteoporose und einem erhöhten Knochenbruchrisiko (3, 4). Ei, wer hätte das gedacht, dass Mineralien was mit dem Knochen zu tun haben? Schreibt über so einfache Sachverhalte auch die Boulevardpresse mal was? Nein, natürlich nicht. Und hat Ihnen das Ihr Hausarzt schon mal gesagt? Eher selten. Weil der arme Kollege vor lauter wahnwitzigen Regeln und Einschränkungen unseres kranken (-Kassen-) Systems überhaupt keine Zeit hat sich um sowas zu Kümmern oder solche Studien mal zu lesen. Außerdem beinhaltet so eine einfache kostengünstige Maßnahme ja kein Medikament, wo soll da die arme Pharmaindustrie bleiben?
Nervenprobleme, geistige Einschränkung, Sturzneigung und erhöhtes Knochenbruchrisiko (5). Das alles durch Salzmangel. Ein bisschen mehr Salz, die Gedanken werden klarer, die (nervliche) Belastbarkeit nimmt zu, die Knochen werden stabiler und es verschwinden sogar viele Hautfalten (ohne Salz kann der Körper das Wasser nicht halten; trockene Haut=Hautfalten). Nicht umsonst empfehlen wir, in jeden Liter Wasser 1-2 Gramm (1 Messerspitze) Salz zu geben. Kost fast nix, tut nicht weh und 1-2 Gramm schmeckt man im Liter Wasser noch nicht mal. Einfacher kann man kaum etwas für seine Gesundheit tun. Chronischer Salzmangel: sehr häufig; schlecht fürs Wohlbefinden und die Gesundheit. Lösung: 1-2 Gramm Salz in jeden Liter Wasser. Optimale Gesamt-Tagesdosis von Salz: 12 Gramm (Bluthochdruckpatienten sollten die 12 Gramm nicht überschreiten, aber auch nicht unterschreiten. Alle anderen gerne auch mehr, siehe
Newsbeitrag Salz
und
Nochmal Salz
und
Kalium
).
PS: 1-2 Gramm Salz pro Liter Wasser. Schauen Sie mal auf den Aufdruck von den Wässern die uns als sogenannte Mineralwässer angedreht werden. In diesem Zusammenhang ist das Wort Mineral der reinste Hohn. Zum Teil sind da lächerliche 16 mg, also 0,016 Gramm Natrium enthalten. Ein gutes Mineralwasser (was dann schon gleich Heilwasser heißt) hat immerhin ca. 500mg Natrium, also 0,5 Gramm. Schon fast in Ordnung. 500mg Natrium entsprechen 1,2 Gramm Kochsalz (NaCl). Aber die ganzen großen Wasserhersteller die uns täglich mit ihrer Werbung nerven, als wäre IHR Wasser was ganz Besonderes, verkaufen uns dieses leere, inhaltslose, destillierte nichts enthaltende Wasser tatsächlich als Mineralwasser. Eine Unverschämtheit. Da braucht man sich nicht wundern, warum Natriummangel der häufigste Mangel beim Menschen ist.
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  • Wer genau Verstehen will was Natrium mit der Nervenfunktion zu tun hat, hier eine sehr schöne anschauliche Beschreibung: http://www3.hhu.de/biodidaktik/Claudia/seiten/set1.html