Für Eiweiß braucht man Zink

Autor: Bastian von pur-life
Lesezeit: 7 Minuten
Aminosäuren sind die Basis für alles. Aus den einzelnen zusammengesetzten Aminosäuren entstehen die Proteine (Eiweiße), die für den Bau unseres Körpers notwendig sind. Für den Aufbau von Muskeln, Organen, Knochen, Nerven und vor allem dem Immunsystem. Daher sind Aminosäuren so wichtig für unsere Gesundheit. Nun haben wir in vielen Labormessungen gesehen, dass bei einigen zwar ein gutes Aminogramm vorhanden ist, heißt ausreichend Aminosäuren, aber das Gesamteiweiß im Blut trotzdem nicht gut ist. Wie kann das sein? Wenn die Aminosäuren hoch sind, muss doch auch ausreichend Eiweiß gebildet werden? Fast. Denn dazu benötigt der Körper noch weitere Zusätze. Insbesondere das Zink. Zink ist an über 300 Stoffwechselprozessen beteiligt. In dieser Arbeit (1) wird beschrieben, dass Zink an ca. 2800 menschlichen Proteinen beteiligt ist. Das entsprechen ca. 10% der gesamten menschlichen Proteine. Vor allem ist eben Zink für die Produktion der Proteine aus den einzelnen Aminosäuren entscheidend (2). Also, viele Aminosäuren im Blut, aber wenig Eiweiß, wenn das Zink fehlt. Genauso sehen wir das in der Blutanalyse. Zwar viel Aminosäuren, aber wenig Eiweiß. Schaut man dann auf´s Zink, weiß man warum. In diesen Fällen meist zu niedrig. Es wird geschätzt, dass ca. 30% der älteren Menschen einen Zinkmangel erleiden. Weltweit leidet insgesamt ca. 20% der Menschheit an Zinkmangel (3). Insbesondere das so sehr von der schnellen Proteinsynthese abhängige Immunsystem kann stark unter einem Zinkmangel leiden. (4) Der Mensch hat ca. 2-3 Gramm Zink im Körper (5). Die empfohlene Tagesaufnahme von Zink beträgt 15mg. Leider werden nur 30% von dem verzehrten Zink über den Darm tatsächlich aufgenommen und landen im Blut (6). Der normale Zinkspiegel im Blut ist in der Regel zwischen 70 und 150 µg/dl.
Zinkspiegel Messung
Dieser „Normwert“ gilt für durchschnittliche Menschen. Wer viel Eiweiß zu sich nimmt und auch möchte, dass das viele Eiweiß verwertet wird, sollte daher eher im oberen Bereich (120-150 µg/dl) liegen. Viel Zink, viel Aminosäuren = viel Proteine = gutes Immunsystem und bessere DNA-Reparatur!!!! (7) In dieser Studie (7) konnte auch gezeigt werden, dass ein höherer Zink-Spiegel zu einer vermehrten Produktion von Ferritin (dem Eisenspeicher-PROTEIN) führt. Logisch. Mehr Zink, mehr Proteinsynthese. Eisenspeicherprotein ist auch ein Protein. Führt uns zum nächsten Zusammenhang: wenn zu wenig Eiweiß vorhanden ist (z.B. zu wenig Aminosäuren aber auch zu wenig Zink), dann ist auch zu wenig Eisenspeicher (Ferritin) vorhanden. Da hilft es dann nicht, nur noch mehr Eisen zu essen. Man müsste dann erstmal das Ferritin, also Eiweiß und Zink erhöhen. Erst dann hat man genug Speichermöglichkeiten, um das Eisen sinnvollerweise essen zu können. Für viele sicher eine Erklärung, warum der Eisenspeicher, trotz hoher Eisenaufnahme, immer niedrig bleibt. **Quellen:** 1. Andreini C, Banci L, Bertini I, Rosato A. Counting the zinc-proteins encoded in the human genome. J Proteome Res. 2006 Jan;5(1):196-201. doi: 10.1021/pr050361j. PMID: 16396512. 2. Nucleic Acids Res, 2003 Jan 15;31(2):532-50. doi: 10.1093/nar/gkg161. **Structural classification of zinc fingers: survey and summary **
S Sri Krishna
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12527760/#affiliation-1
,
Indraneel Majumdar
,
Nick V Grishin
PMID: **12527760** PMCID:
PMC140525
DOI:
10.1093/nar/gkg161
3. Wuehler SE, Peerson JM, Brown KH Public Health Nutr. 2005 Oct; 8(7):812-9. 4.
Nutrients
. 2017 Dec; 9(12): 1286. Published online 2017 Nov 25.doi:
10.3390/nu9121286
PMCID:MC5748737PMID:
29186856
Zinc as a Gatekeeper of Immune Function
Inga Wessels
,
Martina Maywald
, and
Lothar Rink
5. Rink L. Zinc in Human Health. IOS Press; Amsterdam, The Netherlands: 2011. p. 596. 6. Tran CD, Miller LV, Krebs NF, Lei S, Hambidge KM. Zinc absorption as a function of the dose of zinc sulfate in aqueous solution. Am J Clin Nutr. 2004 Dec;80(6):1570-3. doi: 10.1093/ajcn/80.6.1570. PMID: 15585770. 7.
Am J Clin Nutr
. 2017 Feb; 105(2): 343–351. Published online 2016 Dec 21. doi:
10.3945/ajcn.116.135327
PMCID: PMC5267297PMID:
28003206
A moderate increase in dietary zinc reduces DNA strand breaks in leukocytes and alters plasma proteins without changing plasma zinc concentrations
Sarah J Zyba
,
Swapna V Shenvi
,
David W Killilea
,
Tai C Holland
,
Elijah Kim
,
Adrian Moy
,
Barbara Sutherland
,
Virginia Gildengorin
,
Mark K Shigenaga
, and
Janet C King
Aminosäuren sind die Basis für alles. Aus den einzelnen zusammengesetzten Aminosäuren entstehen die Proteine (Eiweiße), die für den Bau unseres Körpers notwendig sind. Für den Aufbau von Muskeln, Organen, Knochen, Nerven und vor allem dem Immunsystem. Daher sind Aminosäuren so wichtig für unsere Gesundheit. Nun haben wir in vielen Labormessungen gesehen, dass bei einigen zwar ein gutes Aminogramm vorhanden ist, heißt ausreichend Aminosäuren, aber das Gesamteiweiß im Blut trotzdem nicht gut ist. Wie kann das sein? Wenn die Aminosäuren hoch sind, muss doch auch ausreichend Eiweiß gebildet werden? Fast. Denn dazu benötigt der Körper noch weitere Zusätze. Insbesondere das Zink. Zink ist an über 300 Stoffwechselprozessen beteiligt. In dieser Arbeit (1) wird beschrieben, dass Zink an ca. 2800 menschlichen Proteinen beteiligt ist. Das entsprechen ca. 10% der gesamten menschlichen Proteine. Vor allem ist eben Zink für die Produktion der Proteine aus den einzelnen Aminosäuren entscheidend (2). Also, viele Aminosäuren im Blut, aber wenig Eiweiß, wenn das Zink fehlt. Genauso sehen wir das in der Blutanalyse. Zwar viel Aminosäuren, aber wenig Eiweiß. Schaut man dann auf´s Zink, weiß man warum. In diesen Fällen meist zu niedrig. Es wird geschätzt, dass ca. 30% der älteren Menschen einen Zinkmangel erleiden. Weltweit leidet insgesamt ca. 20% der Menschheit an Zinkmangel (3). Insbesondere das so sehr von der schnellen Proteinsynthese abhängige Immunsystem kann stark unter einem Zinkmangel leiden. (4) Der Mensch hat ca. 2-3 Gramm Zink im Körper (5). Die empfohlene Tagesaufnahme von Zink beträgt 15mg. Leider werden nur 30% von dem verzehrten Zink über den Darm tatsächlich aufgenommen und landen im Blut (6). Der normale Zinkspiegel im Blut ist in der Regel zwischen 70 und 150 µg/dl.
Zinkspiegel Messung
Dieser „Normwert“ gilt für durchschnittliche Menschen. Wer viel Eiweiß zu sich nimmt und auch möchte, dass das viele Eiweiß verwertet wird, sollte daher eher im oberen Bereich (120-150 µg/dl) liegen. Viel Zink, viel Aminosäuren = viel Proteine = gutes Immunsystem und bessere DNA-Reparatur!!!! (7) In dieser Studie (7) konnte auch gezeigt werden, dass ein höherer Zink-Spiegel zu einer vermehrten Produktion von Ferritin (dem Eisenspeicher-PROTEIN) führt. Logisch. Mehr Zink, mehr Proteinsynthese. Eisenspeicherprotein ist auch ein Protein. Führt uns zum nächsten Zusammenhang: wenn zu wenig Eiweiß vorhanden ist (z.B. zu wenig Aminosäuren aber auch zu wenig Zink), dann ist auch zu wenig Eisenspeicher (Ferritin) vorhanden. Da hilft es dann nicht, nur noch mehr Eisen zu essen. Man müsste dann erstmal das Ferritin, also Eiweiß und Zink erhöhen. Erst dann hat man genug Speichermöglichkeiten, um das Eisen sinnvollerweise essen zu können. Für viele sicher eine Erklärung, warum der Eisenspeicher, trotz hoher Eisenaufnahme, immer niedrig bleibt. **Quellen:** 1. Andreini C, Banci L, Bertini I, Rosato A. Counting the zinc-proteins encoded in the human genome. J Proteome Res. 2006 Jan;5(1):196-201. doi: 10.1021/pr050361j. PMID: 16396512. 2. Nucleic Acids Res, 2003 Jan 15;31(2):532-50. doi: 10.1093/nar/gkg161. **Structural classification of zinc fingers: survey and summary **
S Sri Krishna
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12527760/#affiliation-1
,
Indraneel Majumdar
,
Nick V Grishin
PMID: **12527760** PMCID:
PMC140525
DOI:
10.1093/nar/gkg161
3. Wuehler SE, Peerson JM, Brown KH Public Health Nutr. 2005 Oct; 8(7):812-9. 4.
Nutrients
. 2017 Dec; 9(12): 1286. Published online 2017 Nov 25.doi:
10.3390/nu9121286
PMCID:MC5748737PMID:
29186856
Zinc as a Gatekeeper of Immune Function
Inga Wessels
,
Martina Maywald
, and
Lothar Rink
5. Rink L. Zinc in Human Health. IOS Press; Amsterdam, The Netherlands: 2011. p. 596. 6. Tran CD, Miller LV, Krebs NF, Lei S, Hambidge KM. Zinc absorption as a function of the dose of zinc sulfate in aqueous solution. Am J Clin Nutr. 2004 Dec;80(6):1570-3. doi: 10.1093/ajcn/80.6.1570. PMID: 15585770. 7.
Am J Clin Nutr
. 2017 Feb; 105(2): 343–351. Published online 2016 Dec 21. doi:
10.3945/ajcn.116.135327
PMCID: PMC5267297PMID:
28003206
A moderate increase in dietary zinc reduces DNA strand breaks in leukocytes and alters plasma proteins without changing plasma zinc concentrations
Sarah J Zyba
,
Swapna V Shenvi
,
David W Killilea
,
Tai C Holland
,
Elijah Kim
,
Adrian Moy
,
Barbara Sutherland
,
Virginia Gildengorin
,
Mark K Shigenaga
, and
Janet C King