Flüssigkeitshaushalt
Alle Prozesse in unserem Körper funktionieren nur im Wasser. Hier erfahren Sie was Sie über Wasser und Elektrolyte wissen sollten.
Autor: Dr. Volker Zitzmann
Lesezeit: 4 Minuten
Unser Körper besteht zum größten Teil aus Wasser. Ohne Wasser können wir nicht lange Überleben. Viele kennen die Formel 3 Minuten – 3 Tage – 3 Wochen:
3 Minuten – kann man ohne Sauerstoff überleben
3 Tage – kann man ohne Wasser überleben
3 Wochen kann man ohne Nahrung überleben
Nur 3 Tage!! Das sollte jedem einem nochmal die Wichtigkeit von Wasser klar machen. Deshalb empfehlen wir immer: reichlich Wasser trinken! Für mehr Energie, für mehr Gesundheit, weniger Verspannungen, weniger Kopfschmerzen (und, und, und). Alle Prozesse in unserem Körper funktionieren nur im Wasser: all' die biochemischen Reaktionen, von denen wir immer berichten. Die Entgiftung von Stoffwechsel-Abfall-Produkten: über das Blut, den Lymphtransport, die Ausscheidung mit dem Urin. Die elektrische Leitfähigkeit von Nerven. Die Hirnfunktion. Aufmerksamkeit. Muskelanspannung und -entspannung (elektrische Leitung der muskelinnervierenden Nerven). Letztendlich jede Körperfunktion findet im Wasser statt. In der extrazellulären und intrazellulären Flüssigkeit.
Diese lebensnotwendige Flüssigkeit in unserem Körper ist aber kein destilliertes H2O, sondern eine Elektrolytlösung. Also eine Salzlösung. Wie wir aus dem Chemieunterricht alle noch wissen: destilliertes, also reines Wasser, leitet keinen Strom. Das geht nur in einer Elektrolytlösung. Unsere Körperflüssigkeit ist daher eine genau definierte Elektrolytlösung. Der Körper arbeitet den ganzen Tag, jede Sekunde ununterbrochen daran, diese Elektrolytlösung im optimalen Verhältnis aufrecht zu erhalten. Vor allem mit der berühmten Na+/K+-ATPase. Eine Pumpe, die ständig Natrium und Kalium aus der Zelle heraus bzw. in die Zelle hinein pumpt. So dass wir im Blutserum immer die optimale Konzentration von Natrium von 135 - 145 mmol/l und von Kalium von 3,5 - 5 mmol/l haben.
Natrium und Kalium sind die beiden wichtigsten Elektrolyte in unserem Körper.Des Weiteren: Calcium, Magnesium, Chlorid.
Natrium und Kalium: die beiden wichtigsten Elektrolyte im Körper:
So sollte es normalerweise aussehen. Eine gute Flüssigkeitsversorgung des Körpers mit den richtigen Konzentrationen der Elektrolyte, insbesondere Natrium und Kalium:
Trinken wir nun leeres Wasser (destilliertes Wasser, Leistungswasser, schlechtes Mineralwasser, etc.), also Wasser ohne Elektrolyte, werden die Elektrolyte in unserem Körper stark verdünnt.
Um dann die natürliche Konzentration von Natrium und Kalium wiederherzustellen, muss der Körper das überschüssige Wasser sofort wieder loswerden. Wir kennen das alle: von Tee, Kaffee oder anderem elektrolytarmen Wasser muss man ziemlich schnell auf die Toilette rennen. Unser Körper kann salzarmes Wasser nicht halten. Nicht speichern. Er muss es schnell wieder loswerden. Wenig Flüssigkeit im Körper heißt aber dann: Exsikose, Dehydratation = Austrocknung, Energielosigkeit, Schwäche, Konzentrationsstörungen, Muskelkrämpfe, usw.
Um das Wasser im Körper zu halten, braucht man Salz.
Nun heißt es ja immer und überall: man soll weniger Salz essen. Gemeint ist: Natriumchlorid. Was hat es damit auf sich? Ganz einfach, das Problem an unserer heutigen westlichen Ernährung liegt häufig darin, dass in Fast-Food und Fertiggerichten häufig viel Natrium, aber leider kaum Kalium enthalten ist:
Viel Natrium, wenig Kalium in Fastfood. Natrium erhöht den Blutdruck, Kalium senkt den Blutdruck.
Daher bei viel Fastfood: Natrium zu viel und Kalium zu wenig. Blutdruckanstieg möglich.
Dummerweise wird daraus die Schlussfolgerung gezogen, wir sollten weniger Natrium zu uns nehmen:
Leider sind wir dann wieder im Elektrolytmangel. Wieder keine Energie, wenig Wasserspeicher, ausgetrocknet, schlapp usw.
Einer der großen Vorteile von Obst und Gemüse gegenüber Fertigprodukten und Industrienahrung liegt in dem hohen Kaliumgehalt von pflanzlichen Produkten:
Tja, brauche ich nicht weiter ausführen, was wir wohl empfehlen: empfehlen wir weniger, leere Körperspeicher, Energielosigkeit, Wassermangel, Austrocknung oder empfehlen wir mehr? Wollen wir gerade so überleben oder besonders fit sein, fitter als der Durchschnitt? Gesünder als der Durchschnitt? Wer uns kennt weiß Bescheid:
Viel Wasser, viel Elektrolyte. Volle Speicher, voller Akku. Ein gutes Mineralwasser, was den Namen Mineral auch verdient hat, hat schon viele Elektrolyte mit drin. Häufig nennen sich solche Mineralwässer auch Heilwasser. Warum nur? 😊
Unsere Empfehlung: täglich 2 - 3 Liter gutes Mineral- oder Heilwasser
Für Anfänger erst eine Flasche am Tag. Morgens rausstellen, abends sollte sie leer sein. So kann man am besten Vorgehen. Was man morgens rausstellt, dann über den Tag verteilt trinken. Irgendwie, so dass die Flasche vorm ins Bett gehen leer ist. Anschließend langsam!!!! steigern, z. B. nach 2 Wochen 1 + ½ Flasche Wasser täglich rausstellen, dann 2, usw. am Ende dürfen es gerne 3 Flaschen (oder mehr) täglich sein.
Was ein gutes Mineral- oder Heilwasser mindestens an Elektrolyten enthalten sollte:
- ●Natrium: > 500 mg/l
- ●Kalium: > 15 mg/l
- ●Magnesium: > 60 mg/l
- ●Calcium: > 90 mg/l
- ●Hydrogencarbonat: > 1800 mg/l
FAZIT: Denk an dein Wasser und die Elektrolyte!!!