Genetisch korrekte Kost

Wie wir wissen, gibt es den Menschen so wie er heute ist, den Homo sapiens, seit über 160.000 Jahren. Der Körperaufbau war derselbe wie heute. Also auch die gleichen Gene. Doch wie stark hat sich unsere Ernährung allein in den letzen 10000 Jahren verändert und was bedeutet das für unseren Körper?
Autor: Dr. Volker Zitzmann
Lesezeit: 6 Minuten

GENETISCH KORREKTE KOST

Wie wir wissen, gibt es den Menschen so wie er heute ist, den Homo sapiens, seit über 160.000 Jahren. Der Körperaufbau war derselbe wie heute. Also auch die gleichen Gene. Unser direkter Vorfahre, der Homo erectus, welcher uns schon sehr ähnlich war, gab es schon vor ca. 2 Millionen Jahren. In dieser Zeit von vor 2 Millionen Jahren bis vor 160.000 Jahren haben sich die Gene des Menschen angepasst und entwickelt. Der Umwelt angepasst. Auch und vor allem dem angepasst, was als Nahrung zur Verfügung stand. Was das wohl war, kann sich jeder sicherlich denken: Fleisch/Fisch und Gemüse.
Unsere damaligen Vorfahren waren Jäger und Sammler.
Da gab es keine Weizenfelder, Mühlen und Bäckereien. Auch keine Zuckerindustrie. Mit zu vielen Kohlenhydraten/Zucker kommt auch unser heutiger Stoffwechsel nicht zurecht. Der ja aus den Genen von vor über 160.000 Jahren aufgebaut wird. Tja, leider leben wir heute nicht mehr natürlich und daher ist unsere Kost meistens auch nicht mehr unserem genetischen Programm angepasst. Und macht uns krank. Wie z.B. Übergewicht und Diabetes II, einzig zu vielen Kohlenhydraten in der Nahrung geschuldet.
Unser Stoffwechsel kann zu viel Fett (in Form von Ketonkörpern, also nur in der Ketose) und zu viel Eiweiß (in Form von Harnstoff) über die Nieren ausscheiden. Leider aber nicht zu viel Zucker. Der war in der Entwicklung unsere Gene Mangelware und daher hat unser Stoffwechsel gelernt, diesen zu schonen und nicht mit dem Urin auszuscheiden. Die gesunde Niere lässt keinen Zucker über den Urin verloren gehen. Der Zucker bleibt zuhauf im Blut und schädigt unsere Organe.
Heißt: Mit zu viel Kohlenhydraten/Zucker kann unser Stoffwechsel nicht umgehen. Die machen uns krank.
Ich finde es immer schön, mal einen Blick auf die Natur zu werfen. Zum Beispiel meine Katze. Die frisst ausschließlich Fleisch. Und davon ca. 4 Päckchen à 100g am Tag. Also 4 mal sowas:
Da ist nur Fleisch drin. Und ein paar Mineralien und Vitamine (bei Tierfutter ganz normal, wir Menschen hängen da noch ein wenig hinterher).
Also 400 Gramm Fleisch am Tag. Meine Katze wiegt 4kg. Frisst also täglich 10% ihres Körpergewichtes in Form von Fleisch. Und dabei ist sie gertenschlank, kerngesund und topfit:
Manchmal leider ein wenig zu agil 😊 Die kann einen richtig auf Trab halten.
Meine Katze frisst also täglich 10% ihres Körpergewichtes in Form von Fleisch. Und nur das. Und damit geht es ihr ausgezeichnet. Sie zählt keine Kalorien.
Wenn sie Hunger hat, meldet sie sich. Es ist ihr egal, wieviel das am Ende wird. Sie lebt ihrem natürlichen Instinkt folgend. Und ihrem Appetit. Wird sie davon übergewichtig oder bekommt Diabetes? Nein.
Die Natur hat das schon gut geregelt. Der Organismus funktioniert und bleibt gesund, wenn er die genetisch korrekte Kost bekommt.
Und warum soll man Katzen mit keinen, oder nur ganz wenigen Kohlenhydrate füttern? Weil sie dann sehr schnell einen Diabetes bekommen. Welch Überraschung. Bei Katzen weiß man das. Übrigens gibt es schon lange eine Diabetesdiät für erkrankte Katzen: Fleisch und Fett. Normalisiert den Blutzucker. Ach was? Wie schon gesagt, in der Tiermedizin und Tiernahrung ist man schon deutlich weiter als beim Menschen.
Also meine Katze frisst 10% ihres Körpergewichtes in Form von Fleisch. Wieviel Kilo Fleisch wäre das bei Ihnen? Und da höre ich jedesmal ein Stöhnen und ein erstauntes Gesicht mit weit aufgerissenen Augen, so also hätte ich gerade das Ende der Welt vorausgesagt, nur wenn ich empfehle:
Eine genetisch korrekte Kost wäre eigentlich 1 Kilogramm Fleisch und 1 Kilogramm Gemüse am Tag(siehe:
Ernährungsplan
).
Wenn man das jetzt mal im Verhältnis zu den Katzen sieht: 10% des Körpergewichtes in Fleisch pro Tag und beim Menschen, 1-2% des Körpergewichtes in Fleisch pro Tag, dann sieht man das ganze schon wieder in einem ganz anderen Licht. Warum erschrecken so viele, wenn man sagt, 1kg Fleisch pro Tag? Daran sind wir absolut nicht gewöhnt, wir sind komplett anders erzogen und sozialisiert worden. Das ist in unserer Gesellschaft überhaupt nicht üblich. Im Gegensatz dazu: Natürlich wäre es schon. Genetisch korrekt auch.
Und warum empfiehlt die DGE und ALLE anderen Gesellschaften immer noch 50% Kohlenhydrate, Weizen, Reis, Kartoffeln?
Auch wenn es eindeutig genetisch nicht korrekt ist? Und welches in so hoher Menge krank macht? Das hat nun mal politische und globale Gründe. Es kann nicht jeder genetisch korrekt ernährt werden. Nicht 7 Milliarden Menschen auf der Erde.
Nicht mal in Deutschland könnte man 80 Millionen Menschen genetisch korrekt ernähren. Und wer will schon Massentierhaltung. Bitte nicht. Heißt aber auch, nur mal zum drüber nachdenken, was genetisch korrekte Kost ist, was medizinisch, gesundheitlich das Optimum für den Menschen wäre, ist leider heutzutage gar nicht mehr umsetzbar. Daher das Gesicht „als ob die Welt dem Ende entgegengehen würde“, das würde sie nämlich ziemlich schnell, wenn 7 Milliarden Menschen 1kg Fleisch pro Tag essen würden.
Trotzdem ändert das nichts an der biochemischen und molekulargenetischen Tatsache, was unser Stoffwechsel am besten verarbeiten kann und was nicht.
Einfach mal zum drüber nachdenken. Eine einfache Lösung dafür gibt es derzeit nicht für alle. Wissenschaft und Politik passen nur selten gut zusammen. Genauso wie die Medizin und die Finanzwirtschaft.
Nicht jeder Mensch kann genetisch korrekt ernährt werden. Dafür sind wir zu viele. Aber wir können uns wenigstens herantasten, z.B. mit weniger Kohlenhydraten und mehr Eiweiß
  • und das muss nicht immer Fleisch sein, es gehen auch Eiweißpulver, Nüsse, Quark, Käse u.a., und das fehlende Eisen, B12, Zink und vieles mehr was im Fleisch wäre, kann man auch einfach als Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich nehmen.Jedenfalls mach ich das so. Denn ich bin auch esstechnisch nicht auf 1 kg Fleisch am Tag erzogen worden und geprägt.Noch eine kleine Anekdote von unserem lieben Kollegen Simon Meurer zu dem Thema: da war er in einem großen Tierfutterfachgeschäft mit bekanntermaßen sehr guter Beratung. Und fragte die Verkäuferin, welches das beste Futter für seinen Hund wäre. Da zeigte sie auf das Regal vor dem er stand und sagte: „nicht das, das ist schlecht für Hunde, da sind zu viele Kohlenhydrate drin, nehmen Sie das Futter da drüben, das ist nur Fleisch ohne Kohlenhydratzusatz, ist besser für die Gesundheit ihres Hundes“. Darauf bedankte sich Simon für die nette Hilfe, bezahlte das Futter und fragte noch beim Hinausgehen ganz nebenbei die Verkäuferin: „Und was haben Sie heute Morgen gefrühstückt?“. Die Verkäuferin: „2 Brötchen, wieso?“.PS: Kann man denn getrost Fleisch essen, obwohl man (wie ich) Tiere liebt? Oder so viel Getreide und Pflanzen essen, obwohl man die Natur liebt?Wie viele Wälder mussten schon dran glauben für den Ackerbau? Wie viele seltene, wertvolle Regenwälder wurden dafür gerodet? Der Mensch und die Natur ist ein Geben und Nehmen. Man sollte, wie immer, einen guten Mittelweg finden, der der eigenen Gesundheit, aber auch der Natur um einen herum, zugute kommt.