Hungern ist falsches Abnehmen

Im Minnesota Starvation Experiment wird erklärt, warum Hungern absolut das falsches Abnehmen ist.
Autor: Dr. Volker Zitzmann
Lesezeit: 3 Minuten
Während des 2. Weltkrieges 1944 wurde von der University of Minnesota ein grausames Experiment an 32 Teilnehmern durchgeführt. So etwas wäre heutzutage gar nicht mehr erlaubt.
Es sollte herausfinden, wie sich Verhungern auf den menschlichen Körper auswirkt. Die durchschnittliche Energieaufnahme der Teilnehmer war vorher bei 3500 kcal pro Tag. Die Probanden bekamen dann 24 Wochen lang nur 1600 kcal Nahrung pro Tag (wenn man bedenkt, was heutige Diäten so an Tagesbedarf vorschlagen, zum Teil nur 800 kcal pro Tag). Wie ich Ihnen schon letztens beschrieben habe, kann man mal 1 oder 2 Wochen hungern, als Heilfasten. Aber eben nicht länger. Nicht dauernd, wie viele das so machen um damit abnehmen zu wollen. Und vor allem nicht an Mikronährstoffen hungern. Denn diese Mängel an essentiellen Nährstoffen machen den Körper kaputt.
Die Auswirkungen waren katastrophal:
  • Abfall der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Verringerter Grundumsatz
  • Schwindel, Sehstörungen, Ohrensausen, Kribbeln/Taubheit der Extremitäten, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, beschleunigte Alterung
  • Müdigkeit, Depression, Apathie, Ängstlichkeit, Aggressivität, Einsamkeit, Zurückgezogenheit
  • Insgesamt Ähnliche Symptome wie bei der Anorexia Nervosa
Das durchschnittliche Körpergewicht sank in den 24 Wochen von 70kg auf 52kg.
Der Ruheumsatz sank von 1600 kcal/Tag auf 1000kcal/Tag.
Nach den 24 Wochen erfolgte die Erholungsphase (Recovery). Hierbei wurde in kurzer Zeit das Ausgangsgewicht wieder erreicht.
Am Ende dieses schrecklichen Verhungerns, waren die Teilnehmer krank, geschwächt und hatten dazu noch ihr Ausgangsgewicht wieder komplett zurückerlangt. Keiner blieb leichter, nur eben kränker.
Was können wir nun aus diesem Experiment lernen?
Hungern führt nur zu einem vorübergehenden Gewichtsverlust. In der Hungerphase treten erhebliche psychische und körperliche Störungen auf. Der körperliche Verfall, das Altern, ist beschleunigt. Der Grundumsatz sinkt extrem. Man kann noch weniger Essen und bekommt noch mehr Beschwerden/Symptome (s.o.).
Das wichtigste ist für die meisten jedoch: Das Körpergewicht ist am Ende genauso wie vorher. Nur man ist deutlich gealtert, geschwächt und kränker als vorher.
In diesem Experiment ging es auch nicht um das Abnehmen, sondern um die schrecklichen Auswirkungen des Verhungerns. Trotzdem denken viele noch mit hungern kann man gut abnehmen. Das ist eben falsch! Nicht hungern, sondern richtig essen. Heutzutage wissen wir wie das geht. Die lebensnotwendigen Nährstoffe zuführen, die wir für die Gesundheit brauchen, dass wir eben nicht (Mikronährstoff-) verhungern mit all den körperlichen Beschwerden und Krankheiten. Also die essentiellen Nährstoffe zuführen die wir brauchen, an erster Stelle genug Eiweiß und alle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Und dann, wenn man Abnehmen will, eben die Kohlenhydrate reduzieren, aber eben nicht das Eiweiß, die Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Die brauchen wir um gesund und aktiv zu bleiben. Und nur so kann man sein Körpergewicht dann auch optimal verbessern. Aber das wissen Sie ja bereits.
Also, wer fastet, das dann bitte auch wieder nach 1-2 Wochen beenden und nicht auf gesunde Nahrungsmittel verzichten.