Kreatin gegen Depressionen
Kreatin ist ein Energielieferant für den Muskel. Allseits bekannt. Kreatin kann aber noch mehr, es liefert auch Energie für´s Hirn.
Autor: Dr. Volker Zitzmann
Lesezeit: 2 Minuten
Eine interessante Studie im American Journal of Psychiatry von 2012 hat untersucht, ob die zusätzliche Gabe von Kreatin-Monohydrat (Kreatin) zu den üblichen SSRI (selective serotonin reuptake inhibitor) die Symptome einer Depression (Major Depressive Disorder) verbessert.
Die theoretische Überlegung dahinter ist, dass Kreatin ja bekanntermaßen ein Energielieferant für ATP ist. Mehr ATP, also Energie im Hirn, könnte Depressionen lindern.
50 Frauen mit Depression unter der Therapie mit Escitalopram bekamen 8 Wochen lang entweder täglich 5 Gramm Kreatin oder Placebo.
Die Kreatin Gruppe zeigte über die 8 Wochen eine signifikante Verbesserung der Depressions-Symptome. Die Remissionsrate (Heilungsrate) betrug in der Kreatin Gruppe 52 %, während sie in der Placebo Gruppe nur 25,9 % betrug.
Dass Kreatin für die Muskulatur gut ist, haben wir ja schon mehrfach beschrieben. Aber für´s Hirn, das ist auch mir neu. Was einfache Nahrungsmittel, in diesem Fall Kreatin, so leisten können ist schon erstaunlich. Hippokrates von Kos wird wieder und wieder bestätigt: „Lass die Nahrung deine Medizin sein und die Medizin deine Nahrung“.
Immer wieder neue Erkenntnisse über die Wirkungen von Nahrungs-(ergänzungs-)mitteln. Tja, das Eis für NEM Gegner wird zunehmend dünner.
Bei Einnahme von SSRI bitte beachten: in der Studie wurde Kreatin *ZUSÄTZLICH zum üblichen SSRI genommen. Bitte einfach SSRI selbständig absetzen. Medikamente immer NUR unter ärztlicher Aufsicht* absetzen. Und vor allem nie schnell absetzen. Immer nur langsam ausschleichend. Gerade bei SSRI kann das sonst ganz üble Nebenwirkungen haben: das SSRI-Absetzsyndrom: Schwindel, Zucken, Krämpfe, Unwohlsein, Depression, etc., sehr, sehr unangenehm)