Salz
Mit Salz ist im allgemeinen Kochsalz gemeint, also Natriumchlorid = NaCl. Wie in unserem Newsbeitrag Wasser schon erwähnt, ist das Natrium im Blut ein wichtiger Faktor für die Gesundheit.
Autor: Dr. Volker Zitzmann
Lesezeit: 4 Minuten
Mit Salz ist im allgemeinen Kochsalz gemeint, also Natriumchlorid = NaCl. Wie in unserem Newsbeitrag
Wasser
schon erwähnt, ist das Natrium im Blut ein wichtiger Faktor für die Gesundheit. Da haben wir schon berichtet, dass es bei zu wenig Natrium im Blut, also bei einer Hyponatriämie, zu Gesundheitsschäden kommen kann. Heißt, das Natrium im Blut ist so stark verdünnt, dass es zu schweren Schockzuständen, Hirnödem oder sogar Koma kommen kann. Deshalb sollte man keine 5 Liter natriumarmes Wasser auf einmal trinken. Oder wenn man viel Salz mit dem Schweiß verliert. Zu wenig Salz kann also schon mal schwere Folgen haben. Viel häufiger hört man aber, dass man salzarm essen sollte. Salz würde den Blutdruck erhöhen. Zu viel Salz wäre nicht gesund. Auf fast allen Mineralwasserflaschen steht heutzutage auch der Aufdruck „natriumarm“. Im Gegensatz dazu kommen jetzt neuerdings viele Studien, die belegen, dass ein niedriger Salzkonsum auf Dauer eher Schaden als Nutzen bringt. Jetzt darf man einigermaßen verwirrt sein. Was denn nun? Mehr oder weniger Salz essen? Vorab: wie immer im Leben und vorallem in der Medizin ist es die goldene Mitte. Die Lösung kann uns eine neue große Studie bringen. Eine Metaanalyse an 133118 Teilnehmern. Also sicherlich aussagekräftig. Hier konnte gezeigt werden, dass es eine U-förmige Beziehung zwischen der Natrium-Ausscheidung mit dem Urin und dem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen besteht. Am untersten Punkt des U ist das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) am geringsten. Bei einer Natriumausscheidung von ca. 5000mg Natrium mit dem Urin.(Quelle: aus (1))
Wir sehen hier, dass das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zunächst mit zunehmendem Salzkonsum sinkt. Bis zu einer Menge von ca. 12 Gramm Kochsalz pro Tag (die Tabelle zeigt die Natriumausscheidung im Urin in mg. 5000 mg Natrium, also 5 Gramm Natrium entsprechen 12,5 Gramm NaCl=Kochsalz). Danach steigt das Risiko nur bei den Menschen mit Bluthochdruck wieder an, nicht jedoch bei denen ohne Bluthochdruck.
Heißt also: Zu wenig Salz ist für beide, Bluthochdruckpatienten und Normaldruckpatienten gefährlich. Zu viel Salz ist nur für Bluthochdruckpatienten gefährlich. Wer keinen Bluthochdruck hat, kann also nach Belieben Salz essen. Nur bei Bluthochdruck sollte eine Begrenzung der Salzzufuhr erfolgen. Die optimale Menge scheint nach der Studie jedoch 12 Gramm Kochsalz zu sein. Das ist mehr, als der durchschnittliche Deutsche zu sich nimmt. D.h. die ganze Salzarm-Hysterie scheint eher unbegründet zu sein, teilweise sogar gesundheitsschädlich.
Dabei ist aber noch nicht berücksichtigt, was bei Sportlern am besten ist, die viel Natrium über den Schweiß verlieren. Logischerweise sollten diese ihren Verlust ausgleichen. Ca. 1 Gramm Natrium pro Liter Schweiß. Empfehlung: in die 1 Liter Wasserflasche 1-2 Gramm Salz hinzugeben (Ausprobieren, so wie es einem schmeckt).
Also: Lassen Sie sich das Salz in der Suppe nicht schlecht reden!
Der wichtigste Partner vom Natrium im Körper ist das Kalium. Das Verhältnis sollte stimmen. Kalium kann den Blutdruck senken (siehe
Bluthochdruck
). Vielleicht haben die Bluthochdruckpatienten deshalb ein höheres Risiko mit mehr Natrium, weil sie eh zu wenig Kalium zu sich nehmen? Also ein bisschen mehr Kalium wäre sicherlich förderlich.
Kalium ist vor allem in Gemüse und Obst. Gemüse wird definitiv zu wenig gegessen. Die Kaliumzufuhr ist also im Durchschnitt zu gering. Also ein bisschen mehr Salz und Kalium wäre nicht verkehrt. Im Junk-Food ist leider fast gar kein Kalium enthalten.
Am besten also z.B. ein gesalzenes (Fisch-)Steak und dazu Gemüse. Fleisch und Gemüse: eigentlich wissen wir doch, wie gesunde Ernährung funktioniert, oder?
PS: gerade in den heißen Sommermonaten braucht man viel Wasser. Und Wasser ist nur so gut wie sein Salzgehalt (Mineralgehalt). Die meisten Mineralwässer verdienen Ihren Namen nicht. Da ist kaum was drin. Daher unsere Empfehlung: viel Trinken, aber eben auch an die Salze denken (Denk an die Elektrolyte
). Ohne Salz, kann der Körper das Wasser nicht halten. Es wird sofort wieder ausgeschieden und dabei geht noch mehr Salz verloren. Man trocknet innerlich noch mehr aus. Also 1 Gramm Salz in die Literflasche Wasser und genügend Mineralien (Elektrolyte) einnehmen. Dann ist man gut hydriert. Und mit Wasser steht und fällt unsere Gesundheit. Ich spreche immer von der Basis. Bewegung, Ernährung, Regeneration. Wasser (+Elektrolyte) ist die absolute Basis.Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es is auch in diesem Artikel zu Thema
chonischen Salzmangel
. (1)Lancet. 2016 May 20. pii: S0140-6736(16)30467-6. doi: 10.1016/S0140-6736(16)30467-6. [Epub ahead of print]Associations of urinary sodium excretion with cardiovascular events in individuals with and without hypertension: a pooled analysis of data from four studies. Mente A1, O'Donnell M2, Rangarajan S3, Dagenais G4, Lear S5, McQueen M6, Diaz R7, Avezum A8, Lopez-Jaramillo P9, Lanas F10, Li W11, Lu Y12, Yi S12, Rensheng L13, Iqbal R14, Mony P15, Yusuf R16, Yusoff K17, Szuba A18, Oguz A19, Rosengren A20, Bahonar A21, Yusufali A22, Schutte AE23, Chifamba J24, Mann JF25, Anand SS26, Teo K3, Yusuf S26; PURE, EPIDREAM and ONTARGET/TRANSCEND Investigators.