Survival of the fittest

Haben wir schon oft drüber gesprochen. Wer sich bewegt, lebt länger. Je mehr, desto besser. Haben Moore et al. 2012 aus vielen Daten mal herausgerechnet. Die Sterblichkeit sinkt, je mehr Freizeitaktivität geleistet wird.
Autor: Bastian von pur-life
Lesezeit: 3 Minuten
Haben wir schon oft drüber gesprochen. Wer sich bewegt, lebt länger. Je mehr, desto besser. Haben Moore et al. 2012 aus vielen Daten mal herausgerechnet. Die Sterblichkeit sinkt, je mehr Freizeitaktivität geleistet wird. Man sieht in der Kurve das Sterblichkeitsrisiko zunehmend sinken, mit einer zunehmenden Belastung pro Woche. Die Belastung wird in MET – Stunden berechnet. MET (metabolic equivalent of task) ist eine Einteilung für die Belastungsstärke/Sauerstoffverbrauch. 1 MET entspricht 3,5ml Sauerstoffverbrauch pro Minute. 1 MET ist Ruhemodus, also Sitzen/Liegen. 3 MET entspricht ungefähr Spazierengehen, 6 MET langsames Joggen, 10 MET ist ungefähr bergauf Radfahren oder schnelles Joggen. 10 MET-Stunden wäre also 1 Stunde schnelles Laufen oder 3 Stunden Spazierengehen. Fitnesskurse sind je nach Intensität und Anstrengung ca. bei 5-10 MET anzusiedeln.
Bild aus (Leisure Time Physical Activity of Moderate to Vigorous Intensity and Mortality: A Large Pooled Cohort Analysis;MOORE et al 2012).
Wie wir in den Kurven aus der Studie sehen können, sinkt das Sterberisiko mit zunehmender Bewegung bis 30 MET-Stunden pro Woche. Hieße 3 mal die Woche sehr anstrengenden Sport von 10 MET oder 6 mal die Woche Sport mit mittlerer Intensität von 5 MET. Die Lebenszeit, die man dadurch gewinnt, sieht man in der unteren Kurve. Ca. 4,5 Jahre in der höchsten Gruppe (für Menschen über 40, Beobachtungszeitraum 10 Jahre).  4,5 Jahre mehr Lebenszeit durch 3 Stunden anstrengenden Sport die Woche über 10 Jahre gerechnet. 1560 Stunden Sport erbringen 39420 Stunden Lebenszeit. Auf eine Stunde Sport heruntergerechnet, heißt 25 Stunden mehr Lebenszeit pro Stunde Sport. Für Menschen über 40. Also eine Stunde Sport, 1 Tag mehr Leben. Na wenn das mal nicht lohnenswert ist.
PS: Bitte nicht wundern. Wir haben in den News letztens eine Studie vorgestellt, welche für 1 Stunde Sport 10 Stunden mehr Lebenszeit ergab. Das galt jedoch für 20 Jährige. Hochgerechnet auf den Rest des Lebens. Sind es jetzt 10 Stunden oder 25 Stunden? Das kommt darauf an, für welche Altersgruppe man das berechnet und über welche Zeit die Berechnung läuft. Ein 20jähriger, der sein Leben lang Sport treibt, wird dann ungefähr 22000 Stunden Sport gemacht haben. Hieße bei 10 Stunden gewinn an Lebenszeit zusammen 220000 Stunden Lebenszeitgewinn, sind das am Ende des Lebens ca. 25 Jahre. Wer also rein rechnerisch früh anfängt, gewinnt am Ende des Lebens natürlich mehr Lebenszeit, nur dann relativ auf die Stunde Sport gerechnet eben etwas weniger. Die beiden Studien kommen also letztendlich zu einem sehr ähnlichen Ergebnis. Es sind also je nach Alter und durchgeführter Sportmenge und Belastung ca. 10 bis 25 Stunden Lebenszeitgewinn pro Stunde Sport. Stelle man sich nur mal vor. Das ist doch die eine Stunde allemal wert. Wenn aus einer Stunde 10 bis 25 Stunden werden. Da soll noch mal einer behaupten, er hätte keine Zeit für Sport. 
PLoS Med. 2012 Nov; 9(11): e1001335.Published online 2012 Nov 6. doi: ⦁ 10.1371/journal.pmed.1001335 PMCID: PMC3491006 Leisure Time Physical Activity of Moderate to Vigorous Intensity and Mortality: A Large Pooled Cohort Analysis ⦁ Steven C. Moore,1,* ⦁ Alpa V. Patel,2 ⦁ Charles E. Matthews,1 ⦁ Amy Berrington de Gonzalez,1 ⦁ Yikyung Park,1 ⦁ Hormuzd A. Katki,1 ⦁ Martha S. Linet,1 ⦁ Elisabete Weiderpass,3,4,5,6 ⦁ Kala Visvanathan,7 ⦁ Kathy J. Helzlsouer,7 ⦁ Michael Thun,2 ⦁ Susan M. Gapstur,2 ⦁ Patricia Hartge,1 and ⦁ I-Min Lee8 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3491006/